Olivenernte 2016/2017

Die Ernte im Jahr 2016 fiel sehr bescheiden aus.

Wie schon im letzten Jahr war der Blütenknospenansatz nach einer äußerst ergiebigen Regenperiode sehr vielversprechend. Mitte Mai waren die Bäume über und über voll von den kleinen weißen Blütenständen. Auch die kleinen Oliven die Anfang Juni als Fruchtansätze langsam zu sehen waren, waren noch ziemlich üppig. Starke Winde führten leider in diesem Zeitraum schon zu starken Ausfällen. Da die winzigen Früchte in diesem Stadium noch nicht stark am Stiel angewachsenen sind, fielen noch weit mehr als ohnehin üblich ist zu Boden. Die Olivenfliegen, die Hauptschädlinge der Oliven kamen in großer Zahl und gut durch den milden Winter. Anfang Juli, als die Früchte schon die erste Wachstumsphase hinter sich hatten und die Kerne (Samen) der Steinfrüchte langsam begannen hart zu werden, begann auch sofort der erste Befall der Früchte. Aufgrund der relativ hohen Temperaturen, die in diesem Zeitraum herrschten, welche die Fruchtbarkeit der Olivenfliegenweibchen beeinträtigen, war der Befall noch sehr limitiert. Dennoch nahm der Befall von da an kontinuierlich zu. Temperaturen jenseits der 32 Grad Celsius hielten sich nämlich, anders als im Vorjahr, nicht über mehrere Tage. Erst ab dieser Temperatur nämlich nimmt die Sterblichkeit der Olivenfliegenlarven massiv zu. Erschwerend kam hinzu, dass während der ganzen Sommerperiode extreme Trockenheit herrschte, die bis in den September hinein anhielt. Unter diesem Trockenheitsstress leidend, werfen die Ölbäume viele Oliven vorzeitig ab. Ein relativ starker Hagel tat sein Übriges, um die Ernteaussicht noch weiter einzutrüben.

Bis auf die Hagelfälle stehen im Grunde für alle der obengenannten Widrigkeiten agronomische Möglichkeiten der Abhilfe bereit. Die obige Aufzählung ist natürlich nur ein sehr grober Abriss, im Detail sind viele, viele weitere Vorgänge mitzudenken. Unser Betrieb ist in dieser Hinsicht noch (!) nicht soweit. Nach etlichen Neupflanzungen und massiven Verjüngungnen der bestehenden Haine, wird es unsere nächste Aufgabe sein, strukturierte agronomische Abläufe zu schaffen, um auf die zunehmenden Schwierigkeiten, mit denen die Landwirtschaft zu tun hat, zu reagieren: gezielte Schädlingsbekämpfung, durchaus biologischer Natur, allgemeine Stärkung der Bäume v.a. durch Düngung, Bewässerung während der Trockenheit, um nur ein paar Stichworte zu nennen.

Die Bäume ein bißchen schneiden, wenns passt etwas Dünger geben und im Grunde die Natur einfach machen lassen und trotzdem ganz gute Ernten zu haben, wird bei immer widrigeren Klimabedingungen, die offensichtlich in einem fundamentalen Wandel begriffen sind, immer schwieriger.

Eine Faustregel für die diesjährige Ernte kann ohne weiteres lauten, dass diejenigen, die eine kleinteilige und systematische Betreuung ihrer Ölbäume betrieben haben, im Großen und Ganzen eine zufriedenstellene Ernte eingefahren haben. Wenn auch geringer als im letzten Jahr. Wer hingegen den Dingen einfach seinen Lauf gelassen hat und darauf hoffte, dass, wovon man früher im Grunde immer ausgehen konnte, schon eine Ernte zustande kommen würde, mal reicher mal bescheidener, aber immerhin etwas, fand oftmals so trübe Ernteaussichten vor, dass gänzlich auf das Ernten verzichtet wurde.

Immerhin haben wir ein bisschen geerntet, vielmehr als den bloßen Eigenbedarf können wir damit aber leider nicht decken. In den nächsten Jahren werden wir versuchen, die Bewirtschaftung zu verbessern und zu strukturieren, um auch in widrigen Jahren eine ausreichende Ernte zu haben.

Auf ein gutes 2017! Viel Arbeit wartet!