Agriturismo

Hauptberuflichen Landwirten wird die Möglichkeit geboten, zusätzlich zur Landwirtschaft, Gastgewerbe zu betreiben. Das ganze System ist als eine Art indirekte Subvention für die Landwirte entstanden. Den vielen kleinteiligen Betrieben, die nicht mehr von der Landwirtschaft allein existieren konnten, sollte die Möglichkeit gegeben werden, einen Zusatzverdienst zu haben. Eine grundsätzliche, politische Entscheidung.

Die einzigartige Kulturlandschaft der Toskana wäre undenkbar ohne den Beitrag der Landwirtschaft. Die Felder, Wiesen, Weiden, Weinberge, Olivenhaine und Zypressenalleen hat jeder sofort vor Augen, aber der Beitrag der Landwirtschaft geht viel weiter. Die vielen Wege, die Wanderern, Radfahren, Reitern und allen Erholung Suchenden zu Verfügung stehen und die zum großen Teil sogar mit deAuto befahrbar, viele Sehenswürdigkeiten erst erreichbar machen, werden sehr oft von den landwirtschaftlichen Betrieben in Ordnung gehalten.

Viele der Wanderwege sind im Grunde Privatwege, die der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Es gibt natürlich auch in diesem Bereich viel Ehrenamt und staatliche und halbstaatliche Akteure. Ohne sie wären viele der schönsten Wanderwege unzugänglich und verwuchert.

Durch die Pflege der Kulturlandschaft leistet die Landwirtschaft einen großen Beitrag zum Erhalt einzigartiger ökologischer Gleichgewichte. Das Freihalten von Wiesen, das Instandhalten von Steinmäuerchen und Hecken, das Ausforsten der Wälder, etc, all das bietet vielen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum, der ansonsten langsam verschwinden würde.

Zunehmend wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eingeschränkt und auf ein notwendiges Minimum reduziert. Viele Betriebe, zumal in Gebieten, in denen ohnehin keine intensive Landwirtschaft möglich ist, wirtschaften biologisch. Die Parzellierung der Landschaft, bei der immer wieder Flächen offengehalten werden, Wege freigeschnitten werden und eine grundsätzliche Befahrbarkeit von Schneisen gewährleistet wird, ist ein effektiver Beitrag zum Brandschutz.

Auf der anderen Seite sorgen die Landwirte durch das Anlegen und Pflegen von Kanälen und durch ein immer ausgeklügelteres Wassermanagement dafür, dass sich die vielen Schäden, die immer stärker werdende Regenfälle anrichten, in Grenzen halten. Auf diese Weise findet auch ein effektiver Erosionsschutz statt.

Alle diese Dinge leisten die Landwirte mit großem Aufwand, wie nebenbei bei der Bewirtschaftung.

Eine der größten Ressourcen, insbesondere der Toskana, ist die wunderschöne Kulturlandschaft. Und am Erhalt ebendieser ist die kleinteilige Landwirtschaft maßgeblich beteiligt. Jahrzehntelang hatte man eine anhaltende Landflucht erlebt. Um diese zu stoppen und nach Möglichkeit den Trend sogar umzukehren, begann man in den 80er Jahren Landwirten die Möglichkeit zu geben, auf ihren Höfen Appartements zu schaffen und an Gäste zu vermieten.

Diese Zusatzeinkünfte sollen es den Landwirten ermöglichen, den Betrieb aufrecht zu erhalten und die vielen wunderbaren Lebensmittel zu erzeugen, für die Italien und besonders die Toskana, berühmt ist.

Ganz im Geist dieser Idee, haben wir einen alten, kleinen, auf einer Hügelkuppe gelegenen Schuppen, als Gästehaus Poggio Banzi neu aufgebaut. Das alte Gebäude wurde nicht mehr für die Landwirtschaft benötigt und konnte eine Nutzungsumwidmung erfahren. Stein auf Stein haben wir ein Häuschen errichtet, das sich an den Stil toskanischer Bauernhäuser anlehnt. Es ist baulich in jeder Hinsicht auf dem neuesten Stand und bietet auf kleinem Raum eine Menge Komfort.