Ernte 2015

Wir hatten 2015 eine gute Ernte! Die ersten der vor ein paar Jahren drastisch geschnittenen Bäume und auch die ersten der kleinen neugepflanzten Bäumchen haben in diesem Jahr ganz gut getragen. Sogar ein paar jener Bäume die gänzlich gefällt werden mussten lieferten erste kleine Erträge aus den Neuaustrieben.

Die Niederschläge in der kühleren Jahreszeit waren mehr als ausreichend, um den Pflanzen einen guten Start in die Vegetationsperiode zu ermöglichen. Nach einer übervollen Blüte der Bäume war der Fruchtansatz im späten Frühjahr immer noch sehr gut. Das Klima war während der Sommermonate ausdauernd warm, wochenlang sogar sehr heiß und auch trocken genug. Pilzerkrankungen und der Befall durch die Olivenfliege, die der Hauptschädling der Oliven ist, traten infolgedessen kaum auf. Im Gegensatz dazu, war der Sommer im letzten Jahr nie richtig heiß und es regnete ständig, es herrschten also ideale Bedingungen für die Schädlinge und Pilze. Zusammen mit einigen Hagelschauern sorgten sie für einen Totalausfall der Ernte 2014.

Sowohl die Aushärtung des Kerns in der Frucht, Ende Juni, als auch das hauptsächliche Wachstum der Früchte bis September, verliefen ohne dass die Bäume ungewöhnliche Mengen der Oliven abgeworfen hätten. Normalerweise regnet es einige Male im Sommer und die Ölbäume, wenngleich sie ohnehin sehr unempfindlich gegenüber Trockenheit sind, sind gut in der Lage mit dieser Feuchtigkeit ihre Früchte zu halten und weiterreifen zu lassen. Leider fielen diese Regenfälle im diesjährigen Sommer gänzlich aus. Während der letzten Reifungsphase, bis Ende Oktober, in der die Bäume nach und nach Öl in den Früchten anreichern und das Wasser aus den Oliven ziehen, sind deshalb leider sehr viele Oliven abgefallen.

Alles in allem war die Ernte zufriedenstellend und die geernteten Oliven waren von hervorragender Qualität.

Wir haben die Oliven unserer Azienda an unterschiedlichen Tagen geerntet. Die Bäume in den Hängen um Poggio Banzi kamen zuerst dran. Daraus wurde unser „Bergöl“.

Die Oliven im Tal hingen eine Woche länger und wurden separat gepresst. Wir nennen dieses Öl unser „Talöl“, weil die Bäume, die in der Ebene wachsen, ganz andere Bedingungen haben und Früchte mit anderem Geschmack hervorbringen.

Wenn man alle geernteten Oliven zusammen pressen würde, würde sich eine Mischung der beiden Geschmacksnoten ergeben. Da wir getrennt gepresst haben, haben wir auch zwei unterschiedlich schmeckende Öle gewonnen.

Beide Ladungen wurden spätestens zwei Tage nach Beginn der Ernte zur Presse gefahren, um der einsetzenden Oxidation so wenig Zeit wie möglich zu geben. Wir fuhren nach Donoratico, wo eine der Ölpressen der Bauerngenossenschaft „Terre dell’Etruria“ steht, eine große, moderne Presse, wo wir als Mitglieder, unsere Oliven pressen lassen können.

In der Presse angekommen, geht alles sehr schnell.

Die Oliven werden zunächst genau gewogen. Dann beginnen sie ihren Weg durch die Anlage. Als erstes werden die zwischen den Oliven verbliebenen Blätter und kleinen Holzstücke aussortiert.

Dann werden die Oliven gründlich gewaschen und kommen schließlich ins Mahlwerk. Aus dem Olivenbrei wird dann in mehreren weiteren Arbeitsschritten eine Emulsion aus Öl und Wasser gewonnen. Zum Schluss wird in einer Zentrifuge das Öl vom Wasser geschieden und das frische, gelb-grünlich leuchtende Öl läuft in ein großes Edelstahlfass.

Bevor das Öl nebenan in der Abfüllanlage in Flaschen gefüllt wird, steht es meist ein, zwei Tage in unseren gekennzeichneten Edelstahlfässern.

Das Öl wird in Flaschen abgefüllt und mit Etiketten versehen. In Flaschenkartons zu jeweils 16 Flaschen nehmen wir unser Öl wieder mit. Kaltgepresstes, völlig unbehandeltes, mit rein mechanischen Verfahren gewonnenes, extra natives, wunderbares Olivenöl. Olio Extra Vergine D’Oliva.